Medienmitteilung

Am Samstag, 29. Juni 2019, organisierte die Gemeinde Buttisholz eine Dialogveranstaltung zur dritten Phase des Projektes der Zentrumsentwicklung (Neue Regionalpolitik). Die rund 40 TeilnehmerInnen der drei Arbeitsgruppen und der Echogruppe diskutierten die in den vergangenen rund vier Monaten erarbeiteten Zwischenergebnisse. Die wertvollen Rückmeldungen und Inputs fliessen in die Weiterentwicklung und Finalisierung der Nutzungsstrategie für das Dorfzentrum ein.

Auf dem Weg zur Nutzungsstrategie

Seit Projektstart im März 2019 haben die drei Arbeitsgruppen (Dorfplatz der Partizipation, Dorfzentrum der Ernährung, Gass-/Hirschenareal) in zwei bzw. drei Arbeitssitzungen erste konkrete Vorstellungen und Ideen für die Belebung des Dorfzentrums erarbeitet. Die Vorschläge stützen sich auf die in der zweiten Projektphase ausgearbeiteten Dorfidee «Dorf der Kreisläufe» ab und werden in die Nutzungsstrategie inklusive Potenzialplan und Nutzungsstrategien integriert. Die Nutzungsstrategie ihrerseits ist Grundlage für deren Umsetzung ab 2020.

 

Mit Partizipation und Dialog zu Strategieplan und -massnahmen

Entsprechend der Vorgabe, das Projekt der Zentrumsentwicklung partizipativ zu erarbeiten, haben die drei Arbeitsgruppen ihre Zwischenergebnisse an der Dialogveranstaltung den übrigen Arbeitsgruppen und der Echogruppe persönlich präsentiert. Ebenso partizipativ wurden die beiden methodischen Sequenzen der Veranstaltung umgesetzt. In der ersten Sequenz haben die Teilnehmenden die Zwischenergebnisse persönlich eingeschätzt. In der zweiten Sequenz wurden die Zwischenergebnisse mittels vier verschiedener thematischer Perspektiven «beleuchtet» und reflektiert. Die materiellen Rückmeldungen fliessen nun in den Strategieplan und -massnahmen per Ende 2019 ein.

 

«Wir@Buttisholz»

Die Arbeitsgruppe «Dorfplatz der Partizipation» präsentierte ihre Idee eines temporären Dorfplatzes. Dabei soll unter der Bezeichnung «Wir@Buttisholz» mitten im Dorfzentrum ein attraktiver Begegnungs- und Aufenthaltsraum entstehen, der sich als erste Umsetzung auf den Freiraumbereich vor dem Gasthaus Hirschen bezieht. Anstelle der rund zehn Parkplätze soll temporär ein begehbarer Steg aus Holz erstellt werden, welcher neue Perspektiven auf den Ortskern ermöglicht und als Displayträger Ideen sowie Projekte rund um die Themen «Dorfkernentwicklung» und «Dorf der Kreisläufe» sichtbar macht. Vorhandene Elemente wie zum Beispiel die bestehenden Blumentröge vor dem Restaurant Hirschen werden umgenutzt und temporär zu Sitzgelegenheiten umdisponiert. «Mit der temporären Umnutzung eines Teils der Parklätze im Dorfkern wird ein Ort geschaffen, wo der Umgang Veränderung des Dorfes thematisiert wird. Der temporäre Dorfplatz ist ein gebauter Anfang, sich aktiv und engagiert mit der Veränderung auseinanderzusetzen und Teil davon zu sein. Veränderung geschieht mit einem beherzten Start – die Wirkung wird von den Buttisholzerinnen und Buttisholzern selbst bestimmt. Mit der Neugestaltung wird die Möglichkeit geboten, den Ort neu zu entdecken und neue Perspektiven zu entwickeln.» (Mark Imhof, Imhof Odinga AG).

 

Von Buttisholzer Urdinkelbrot, gemeinsamer Garten, Markthalle, digitaler Infotafel/App, Food-Waste-Restaurant, Tavolata und Ernährungsrat, etc.

Für die Arbeitsgruppe «Dorfzentrum der Ernährung» ist das Dorfzentrum ein sinnhafter Ort mit wirtschaftlicher und sozialer Wirkung. Neben dem Treffpunkt für Austausch und Vernetzung werden im Dorfzentrum neue Geschäftsideen zur Stärkung der Wertschöpfung umgesetzt. Auch soll das Dorfzentrum ein Ort der Information und Wissensvermittlung zum Thema Ernährung sein. Die Arbeitsgruppe hat zudem die für sie zentralen Handlungsfelder sowie einige der rund dreissig Projektideen präsentiert, z.B. Buttisholzer Urdinkelbrot, gemeinsamer Garten, Markthalle, digitaler Infotafel/App, Food-Waste-Restaurant, Tavolata und Ernährungsrat, etc. Die Projektideen werden bis Ende 2019 priorisiert, konzeptionell weiterentwickelt und zu Handlungsempfehlungen zuhanden des Gemeinderates ausgearbeitet.

 

«Leistbild» und Co-Working

Auf der Grundlage der Analyse globaler geschellschaftlicher Megatrends und deren Einflüsse auf die Gemeinde einerseits und die Ermittlung lokal vorhandener Bedürfnisse andererseits erarbeitet die Arbeitsgruppe «Gass-/Hirschenareal» bis Ende 2019 ein «Leistbild». Dieses beschreibt unter Berücksichtigung der erarbeiteten Erkenntnisse, was das Areal in Zukunft für die Gemeinde leisten soll. Vor dem Hintergrund des wertvollen Baubestands im Ortskern werden auch der Erhalt relevanter und identitätsbildender Strukturen thematisiert. Bestehende Qualitäten und sorgfältige sowie sinnvolle Ergänzungen sollen in Zukunft im Ortskern einen hohen Mehrwert schaffen und über das Areal hinaus das lokale Gewerbe und die Lebensqualität im Zentrum von Buttisholz stärken. Das «Leistbild» enthält neben Zielen und Anforderungen auch Empfehlungen für die weiteren Planungsschritte im Ortskern. Bis dato hat die Arbeitsgruppe bereits konkrete Nutzungen ermittelt, welche in naher Zukunft etabliert werden könnten. Darunter befindet sich u.a. unter dem Motto «arbeite, wo du lebst» die Initiierung und der Aufbau eines Co-Working Spaces. Mit den Menschen, die damit im Kern wieder einen Arbeitsplatz finden, könnte neben einem positiven Beitrag zur Reduktion des Pendleraufkommens auch ein wertvoller Input zur Etablierung weiterer neuer Wertschöpfungsketten geleistet werden.

 

Mittagessen im (temporären) Restaurant Hirschen

Einzelne Mitglieder der Arbeitsgruppe «Dorfzentrum der Ernährung» haben den Apéro und das Mittagessen vorbereitet. Dabei wurde das Restaurant Hirschen (temporär) für knapp eine Stunde wiedereröffnet. Grund genug, dass zwei Touristen das Restaurant Hirschen aufsuchten und mit den Veranstaltungsteilnehmenden gegessen und diskutiert haben…

 

Gemeinsamer Bautag und Tagesexkursion zum Macherzentrum Lichtensteig

Die Umsetzung des Holzsteges auf dem heutigen Parkplatz des Restaurant Hirschen erfolgt mit den lokalen Handwerksunternehmen und freiwilligen UnterstützerInnen aus Vereinen und der Bevölkerung anlässlich eines gemeinsamen Bautages nach den Sommerferien (Termin ist noch offen). Zudem organisiert die Gemeinde Buttisholz für die Mitglieder der Arbeitsgruppen und der Echogruppe am Samstag, 14. September 2019, eine Tagesexkursion nach Lichtensteig/St. Gallen, um das lokale Macherzentrum als Inspiration für eine allfällige Umsetzung in Buttisholz kennenzulernen.

 

Projektorganisation

Das Projekt «Zentrumsentwicklung, Phase 3» wird durch die Gemeinde verantwortet. Die Projektleitung seitens Gemeinde Buttisholz nimmt Walter Koch ein; er war bereits erfolgreich als Projektleiter in der ersten Projektphase tätig. Das Projekt wird fachlich durch die Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen Imhof Odinga AG Luzern und CycloConsulting GmbH Oberkirch begleitet. Ergänzend arbeiten drei Arbeitsgruppen mit einer repräsentativen Auswahl an lokalen Einwohnerinnen und Einwohnern zu den Themen Partizipation, Ernährung und Gass-/Hirschenareal. Daneben wird eine Echogruppe und eine selektive Auswahl an Fachexperten als Begleitgruppe installiert. Die Gemeinde zieht die lokale Bevölkerung, die Gasthaus Hirschen AG, die GAB Genossenschaft und das lokale Gewerbe aktiv in den Veränderungsprozess des Dorfzentrums ein.

 

Neue Regionalpolitik

Mit der Neuen Regionalpolitik NRP unterstützen Bund und Kantone das Berggebiet, den weiteren ländlichen Raum und die Grenzregionen bei der Bewältigung des Strukturwandels. Als Programm der Standortförderung unterstützt die NRP Initiativen, Programme und Projekte, die das Unternehmertum fördern, die Innovationsfähigkeit der KMU sowie die regionale Wertschöpfung steigern und auf diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit dieser Räume nachhaltig erhöhen. Damit leistet die NRP einen wichtigen Beitrag zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in den Zielgebieten. Indirekt trägt die NRP dazu bei, die dezentrale Besiedlung in der Schweiz zu erhalten und regionale Disparitäten abzubauen (vgl. www.regiosuisse.ch).

Die Projektphase 3 des Projektes «Zentrumsentwicklung Buttisholz» wird mit finanziellen Fördermitteln des Bundes mitunterstützt. NRP stärkt die wirtschaftlichen Aktivitäten im Dorfkern bzw. die Standortattraktivität von Buttisholz. Die NRP-Mitfinanzierung ist auf das Jahr 2019 beschränkt.